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Deutschland
Ambulante Pflege beim ASB Schleswig-Holstein
Zeit fürs Wesentliche nehmen
Natürlich spielt Zeit eine Rolle im Pflegedienst. Aber deswegen gewissermaßen flitzend und spritzend von Kundin zu Kunde hecheln? „Nicht mit uns“, meint Nicole Sommer vom Ambulanten Pflegedienst des ASB in Bad Segeberg. In ihrem Haus heißt das Motto: „Wer Zeit braucht, bekommt sie auch.“
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Nicole Sommer gehört zu den vielen Fachkräften, die aus Überzeugung in der Pflege arbeiten. „Das wollte ich schon immer machen“, sagt die Frau, die allerdings zunächst in eine Ausbildung im Einzelhandel eher so hineinstolperte und ihr großes Ziel erst ansteuerte, als die Kinder groß genug waren. Anfängliche Schritte machte sie als Pflegehelferin, dann ermunterten sie die Verantwortlichen des ASB-Regionalverbands Stormarn-Segeberg, eine damals noch dreijährige Ausbildung zur Fachkraft zu machen, und schließlich durfte sich die Norddeutsche mit 41 Jahren examinierte Altenpflegerin nennen.
„So eine Arbeit könnte ich nicht machen“, bekommt Nicole Sommer immer mal wieder zu hören. Und führt es weitgehend auf Unkenntnis zurück. Was sie an diesem Beruf reizt? „Es ist sehr abwechslungsreich. Man muss sich jeden Tag auf was Neues einstellen.“ Und nicht nur das. Im Pflegedienst des ASB tätig zu sein, bedeutet auch vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Inzwischen ist die Umsteigerin stellvertretende Leiterin des knapp 20-köpfigen Pflegedienstes in Bad Segeberg, sie hat eine Weiterbildung in Palliativpflege für Schwerstkranke gemacht und sich außerdem zur Praxisanleiterin qualifiziert, um den Nachwuchs an ihren Beruf heranzuführen.
Erfüllung findet Nicole Sommer in allen Bereichen. Das ist zum Beispiel die tiefe Dankbarkeit von Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben und gerade diesen letzten Dienst besonders zu schätzen wissen. Es ist das geradezu familiäre Verhältnis zu den Frauen oder Männern, in deren Wohnungen sie schon seit Jahren kommt. Und es ist das Wissen, in einem Team zu arbeiten, das sich Zeit fürs Wesentliche nimmt. Ein paar Worte wechseln, ein kurzes Gespräch führen, auch wenn es eigentlich eilt, das muss schon mal drin sein. Und in Krisensituationen wird ohnehin niemand alleingelassen. Da springt dann eben eine Kollegin ein und übernimmt den Rest der Tour.
Bei allem, was Spaß und Sinn macht in diesem Beruf, ist Nicole Sommer eine Sache besonders wichtig: „Draußen bei den Menschen zu sein, ist wirklich sehr, sehr schön.“