„Lass dir mal was einfallen!“ Das sagte sich Dieter Schimmer, als er zur Meinung kam, dass das Angebot des ASB in Preetz durchaus noch Luft nach oben habe.

Der Ehrenamtskoordinator des Regionalverbands Plön ließ sich tatsächlich etwas einfallen und hob im Jahr 2014 das Klöncafé aus der Taufe. Eine gute Idee offenbar. Die nicht nur mit Kuchen, sondern auch mit Inhalten angereicherte Kaffeestunde kommt bestens an.

Für sich allein mag Dieter Schimmer, der selbst einen guten Teil der Arbeit fürs Klöncafé freiwillig leistet, diesen Erfolg aber nicht in Anspruch nehmen. Mit Tamara Wolf und Erika Mainz sind vielmehr zwei Ehrenamtliche an Bord, die alles dafür tun, dass sich die älteren Menschen wohlfühlen im Klöncafé.Das beginnt beim liebevoll dekorierten Tisch und geht bis hin zu vielen kleinen Aufmerksamkeiten, die den Älteren zuteilwerden, ohne dass sie sich groß äußern müssen. Mithelfen, das ist für die beiden Frauen, die selbst Rentnerinnen sind, eine Form, das Alter zu ehren. Und außerdem, so betonen sie, macht es einfach Spaß. Zumal das Trio vom Klöncafé super funktioniert. Die Frauen kochen Kaffee und gestalten die Tafel, der Mann organisiert den Kuchen und schleppt die Wasserkiste.

Zwischen 15 und 20 Ältere kommen jedes Mal, wenn der ASB-Regionalverband Plön am letzten Donnerstag im Monat um 14 Uhr sein Klöncafé im Preetzer Stützpunkt öffnet. Gelegentlich wird es sogar richtig eng, erzählt Dieter Schimmer, der sich bemüht, die Treffen mit möglichst interessanten Themen zu ergänzen. Oftmals geht es dabei um Themen der Pflege, Hausnotruf oder betreutes Wohnen. Erste Hilfe und Unfälle im Haushalt standen schon auf der Tagesordnung. Und einmal gab es auch Gelegenheit, den „Rollator-Führerschein“ zu machen. Nicht zuletzt finden Vorträge übers Erben und Vererben ihren Platz. „Das brennt den Leuten auf der Seele“, weiß Schimmer, der auch regelmäßig die kommunale Politik zu Wort kommen lässt. Alle Fraktionsvorsitzenden der Stadtvertretung waren schon im Café, auch der Bürgermeister ist ein gern gesehener Gast. Und so entwickeln sich die Runden am Kaffeetisch immer wieder zu regelrechten Bürgersprechstunden.  

All das hat dazu geführt, dass sich das Klöncafé, dessen Besucherinnen und Besucher zwischen 70 und 92 Jahre alt sind, zum größten Seniorentreff in ganz Preetz entwickelte. Und damit die Anliegen der Älteren nicht nur im Rathaus Gehör finden, tauscht sich der ASB zusätzlich regelmäßig mit den anderen Sozialverbänden der Stadt aus. Schritt für Schritt hat der ASB damit so etwas wie ein Lobby für Senioren geschaffen. Wobei Dieter Schimmer betont, dass großer Druck für deren Bedürfnisse gar nicht nötig ist: „Wenn wir ein Anliegen haben, finden wir eigentlich immer Gehör.“ Für ihn selbst ist allein das Ansporn, immer wieder daran zu arbeiten, möglichst schöne und interessante Treffen zu organisieren. Doch das allein macht die Motivation nicht aus, betont der Mann, der in seinem Heimatort Schönberg auch als Gemeindevertreter das Ehrenamt hoch hält: „Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, wenn ich sehe, den Leuten hat’s gefallen.“