Drohnen
Ein Luftikus mit Bodenhaftung
Norbert Groß pflegt die Technik der Drohnengruppe in Heiligenhafen.
Das in Heiligenhafen ansässige UAV-Team ist ein junger Spross des ASB. UAV lautet die englische Abkürzung für Unmanned Aircraft Vehicle, also für unbemannte Luftfahrzeuge. Statt Menschen haben die Drohnen des Teams Kameras im Gepäck, gefragt sind deren Dienste immer, wenn es um Übersicht geht. Das kann die Suche nach vermissten Menschen sein oder die Ortung von Schlittschuhläufern, die sich auf zu dünnes Eis gewagt haben. Auch Katastrophen verschiedener Art sind unter Umständen ein Fall für die Drohnengruppe. Größere Brände, Deichbrüche, Massenkarambolagen auf der Autobahn, immer dann, wenn sich das Ausmaß eines Geschehens nicht ohne Weiteres mit irdischen Augen erfassen lässt, helfen möglicherweise Bilder aus der Luft.
„Am Anfang wurden wir schon ein bisschen belächelt“, erzählt Norbert Groß. Die Drohnengruppe, das waren halt große Jungs, die gern mit Technik spielten. Immer wieder zeigte sich dann jedoch, dass es nicht ums Spielen geht. Mehrere Einsätze hat das Team mit seinen ungefähr zwölf Mitgliedern inzwischen bestritten. Durchweg ging es um die Suche nach Vermissten. Und durchweg nahmen die Aktionen ein glückliches Ende.
„Wünschenswert sind solche Einsätze natürlich nicht“, meint Norbert Groß, „aber sie wirken auf der anderen Seite auch motivierend, weil man weiß, warum man das macht.“ Und auf die Frage nach dem Warum, gibt es fürs UAV-Team nur eine Antwort: „Es geht darum, den Menschen zu helfen.“
"Damit das im Ernstfall möglich ist, gilt es das ganze Jahr über am Ball beziehungsweise an der Drohne zu bleiben. Themen wie Wartung und Ausbildung können dabei kaum hoch genug eingeschätzt werden", betont Groß. Bei den drei hochwertigen Drohnen des ASB handelt es sich um sensible Geräte, die nur bei gewissenhafter Pflege zuverlässig ihren Dienst verrichten. Und ähnlich ist es mit der Ausbildung. „Wenn nicht alle ungefähr auf dem gleichen Stand sind, wird es schwierig“, weiß Norbert Groß.
Damit es nicht schwierig wird, trifft sich die Gruppe alle 14 Tagen zum Fachsimpeln und Probefliegen. Immer wieder präsentieren sich die Luftikusse des ASB außerdem bei Veranstaltungen und wecken damit großes Interesse gerade auch bei Besuchern, die sich für Pflaster und Verbände weniger erwärmen können.
Weil all das immer wieder neu den Zusammenhalt stärkt, fühlt sich Norbert Groß rundum wohl mit seinem Ehrenamt. „Das hilft auch mir persönlich“, betont der 1963 geborene Wahl-Norddeutsche, der an Multipler Sklerose erkrankt und deshalb Frührentner ist. Medikamentös gut eingestellt und mental weit davon weg, den Kopf in den Sand zu stecken, ist das Ehrenamt für ihn eine Möglichkeit, mitten im Leben zu wirken: „Das gibt mir etwas, und das gibt auch der Allgemeinheit etwas.“
Mit ihrem UAV-Team waren die Ostholsteiner die "Drohnen-Pioniere" im ASB Schleswig-Holstein. Inzwischen gibt es weitere Drohnengruppen bei den Regionalverbänden Pinneberg-Steinburg, Kreis Plön und Schleswig-Flensburg.
Weitere Infos und Kontakt in den jeweiligen Regional-Geschäftsstellen.