Samariterküche
Soziale Arbeit über den Gaumen
Team der Kieler Samariterküche wirbelt für alle, die in Gesellschaft essen wollen.
Einmal im Monat wird beim ASB-Regionalverband Kiel geschnippelt, gerührt und gebrutzelt. Bis zu 40 und manchmal noch mehr Gäste kommen, wenn das ehrenamtliche Küchenteam zu Tisch bittet – und damit soziale Arbeit über den Gaumen leistet. Am Tisch sitzen zumeist ältere Menschen, die teilweise wenig Geld haben, oft genug aber nur einfach mal in Gesellschaft essen möchten.
Kommen dürfen alle, wenn am letzten Sonntag im Monat in der ASB-Zentrale in der Hamburger Chaussee gekocht wird. Wer kann und mag, steckt ein paar Euro in die aufgestellte Spendendose, Pflicht ist das aber nicht. Genau das war seit je die Idee dieses im Jahr 2012 eingeführten Angebots. Angesprochen werden sollten jene, die penibel aufs Geld achten müssen, und genauso Menschen, deren Problem eher die Einsamkeit ist. Zuweilen kommt aber auch eine kleine Familie, die ebenso willkommen ist und die Runde durch Kinderlachen bereichert.
„Wenn es den Leuten schmeckt und man sieht, dass sie Freude haben, ist das einfach schön.“ Das meint nicht nur Randie Förter-Barth, die hauptamtlich in der Verwaltung des Regionalverbands arbeitet und außerdem zu den Freiwilligen der Samariterküche gehört. Ein bisschen Spaß am Kochen gehört für ein solches Amt natürlich immer dazu, sonst aber hat sich die Gruppe auf sehr verschiedenen Wegen gefunden. Renate Günther, die mit ihrem Mann Ewald mitmacht, ist schon lange Zeit ASB-Mitglied und packte vom Basar bis zum Kieler-Woche-Einsatz schon oft mit an, wenn es etwas zu tun gab. Derweil ist Irma Zaddach zwar ebenfalls schon viele Jahre dabei, an ihr Ehrenamt gelangte sie aber erst, nachdem sie vor einiger Zeit an einer Ferienfahrt des ASB teilgenommen und Spaß am Zusammensein mit den Samaritern gefunden hatte.
„Chef im Ring“, so formuliert es Mittagstisch-Erfinderin Heidemarie Beiß, ist mit Reinhard Noll ein weiterer Ehrenamtlicher. Der Profi-Koch war schon in feinen Häusern und auf hoher See zugange und hilft beim ASB, einfach „weil es Freude macht“. In seinen Menüs stecken vorzugsweise Zutaten der Saison und Region, mitentscheiden dürfen dabei durchaus auch die anderen Helferinnen. Wirklich auseinander gehen die Meinungen allerdings nie, denn Reinhard Noll versteht sein Handwerk. „Wenn die Soße nicht schmeckt, schmeckt das ganze Essen nicht“, lautet einer seiner unwidersprochenen Leitsätze. Und die Frauen im Team haben sich im Lauf der Zeit nicht nur in dieser Hinsicht schon manches von ihm abgeschaut. „Ich hole mir auch mal Tipps, wenn ich privat koche“, sagt Renate Günther anerkennend. Geht es beim ASB an den Herd, dann läuft die Sache ohnehin wie eine gut geölte Maschine. Mindestens drei Hilfskräfte plus Koch sind nötig für die Samariterküche, weil potenziell ungefähr zehn Freiwillige zur Verfügung stehen, müssen dabei nicht alle jedesmal ran. Je nach Menü kann es dagegen nötig sein, schon mal am Sonnabend Vorarbeiten zu leisten, sonntags teilt man sich die Aufgaben bis hin zum Dekorieren der Tische und Servieren des Essens. „Es soll ja ein bisschen nett“ sein, verweist Irma Zaddach darauf, dass in der Samariterküche auch das Auge mitisst.
Weitere Freiwillige kann die Samariterküche übrigens gebrauchen. Schließlich ist das Team nicht nur sonntags zugange, sondern darüberhinaus teilweise zu anderen Gelegenheiten im Dienst des ASB.