Gahlendorfer Weg 2
23769 Fehmarn
Deutschland
Projekt Kinderinsel
Die vielen Facetten der Ersten Hilfe
Erste Hilfe. Das war vor mehr als 100 Jahren das entscheidende Anliegen, das zur Gründung des ASB führte. Heute hat dieses Anliegen vielerlei Facetten, findet Jörg Buchwald, der im Regionalverband Ostholstein ein Erste-Hilfe-Projekt für die besonders Schutzbedürftigen in unserer Gesellschaft auf den Weg gebracht hat: Die Initiative „Kinderinsel“ soll kleinen Leuten in großer Not ein möglichst dichtmaschiges Netz an Zufluchtsstationen gewähren.
Seit dem Jahr 2013 betreibt Jörg Buchwald in Burg auf Fehmarn die Kampfkunstschule „WingTsun“. Gelehrt werden dabei Selbstverteidigungstechniken, um gegen körperlich stärkere Kontrahenten zu bestehen. Schon insofern sind dabei auch Kinder ein Thema. In speziellen Kursen vermitteln Buchwald und sein Team keine Hau-Drauf-Übungen, sondern intensives Körperbewusstsein, eine auf Deeskalation setzende Haltung und auch Vorgehensweisen, um die Kraft eines Angreifers gegen ihn selbst zu richten.
„Das hat natürlich seine Grenzen“, gibt Buchwald zu, dass die Rollen klar verteilt sind, wenn ein Kind auf einen durchschnittlich kräftigen Erwachsenen trifft. Dem Konflikt aus dem Weg gehen und den nächstmöglichen sicheren Ort aufsuchen, ist dann aus seiner Sicht die einzig sichere Lösung. Genau aus diesem Grund hat er das Projekt „Kinderinsel“ angeschoben, dessen Grundsätze er schon aus seiner früheren Heimat Frankfurt kannte.
Den ASB-Regionalverband Ostholstein gewann der 1964 in Hessen geborene Wahl-Insulaner auf Anhieb für seinen Vorschlag, zunächst auf Fehmarn, aber auch in ganz Ostholstein und auf längere Sicht überall in Schleswig-Holstein möglichst viele „Kinderinseln“ zu schaffen. Los ging es im Frühjahr 2019, richtig Fahrt nahm das Projekt im darauffolgenden Herbst auf, danach bremste bald die Corona-Krise die weitere Entwicklung. Dennoch sind inzwischen etwa zwei Dutzend Geschäfte und andere Einrichtungen an Bord. Auffällige rot-gelbe Aufkleber mit der Aufschrift „Kinderinsel“ stehen an den Schaufenstern oder Eingangstüren für die schützende Botschaft. Die Anlaufstellen sind mit einem kleinen Erste-Hilfe-Set ausgestattet und auch mit einem Leitfaden, der erklärt, was zu tun ist, wenn Kinder in Not geraten sind.
Dank Spendengeldern des Bauzentrums HZF Bauzentrum sowie der Firmen Richter Baustoffe und Edeka Guttkuhn konnten in einer großen Aktion 350 Grundschüler auf Fehmarn eine Brotdose mit dem „Kinderinsel“-Aufkleber und einer Information für die Eltern erhalten. Idealerweise wird das Thema nach den Vorstellungen des Initiators, der im Kreis Ostholstein mehrere Kampfkunstschulen betreibt,darüber hinaus in den Schulen, Kindergärten und Vereinen vertieft. Vermitteln möchte er dabei ganz besonders diesen Grundsatz: „Wir respektieren einander und helfen uns gegenseitig.“
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