Heidi Beiß
Ein nimmermüdes Urgestein
Heidemarie Beiß setzt sich seit Jahrzehnten für den Kieler Regionalverband des ASB ein. Erst ehrenamtlich aktiv, dann hauptamtlich, inzwischen wieder in der Riege der Freiwilligen. Es gibt fast nichts, was Heidemarie Beiß nicht gemacht hat, seit sie vor mehr als 50 Jahren den Weg zum Kieler ASB fand.
ASB, das ist für Heidemarie Beiß Familie. Auch im wörtlichen Sinn. Schon ihr Vater war einst als Vorsitzender am Werk, genauso mit dabei waren die Mutter und die Geschwister. „Ich kann mich an Vorstandssitzungen in unserem Wohnzimmer erinnern“, erzählt Heidemarie Beiß aus Zeiten, als der heutige Regionalverband Kiel weder eigene Versammlungsräume noch hauptamtliche Kräfte hatte. In diesen Zeiten, genau im Jahr 1964, lernte sie beim ASB auch ihren späteren Mann Kurt kennen, der ebenfalls über Jahrzehnte das Ehrenamt hochhielt. Dass der ASB heute anders aussieht als damals, ist mit ein Verdienst von Heidemarie Beiß. Sie selbst kam 1957 über die Kindergruppe zum ASB, später ging es ehrenamtlich weiter als Jugendgruppenleiterin und Ausbilderin, und in ebenfalls noch jungen Jahren folgten die ersten Vorstandsposten. Lange Zeit trug sie als stellvertretende beziehungsweise von 1970 bis 1998 erste Vorsitzende im Regionalverband Verantwortung.
Nicht zuletzt war das Anfang 2012 in den Ruhestand verabschiedete Urgestein des Kieler ASB die erste hautamtliche Geschäftsführerin des Regionalverbands, der heute von Kindertagesstätten bis zur Regie über einen Intensivtransportwagen jede Menge Angebote vorhält, die übers klassische ASB-Profil hinausgehen.
Heidi Beiß hat sich derweil als Ehrenamtlerin immer mit ihrem Alter entwickelt. Die Jugendarbeit und ebenso den Sanitätsdienst hat sie hinter sich gelassen. Seit sie selbst Ruheständlerin ist, wendet sich mit umso mehr Engagement der Seniorenarbeit zu. Regelmäßig ein Stammtisch für die Älteren, die Samariterküche für Menschen, die wenigstens einen Sonntag im Monat nicht allein zu Mittag essen wollen, die alljährlichen Fünf-Tages-Fahrten in die Pfalz, den Spreewald, ins Ruhrgebiet oder in den Schwarzwald, überall ist sie mit ebenso viel Herz wie Tatkraft am Werk . Im ASB-Sparclub mischt die Unruheständlerin auch noch mit; beim höchst beliebten Bingo im Saal des Regionalverbands spielt sie immer wieder die Glücksfee, und seit 2014 gehört sie als stellvertretende Vorsitzende wieder zum Vorstand des Kieler ASB.
„Ein paar Stunden kommen da schon zusammen“, sagt Heidi Beiß, die ihren zeitlichen Aufwand noch nie gezählt hat. Warum auch? „Es macht ja Spaß“, betont sie und nennt viele Argumente. In ihrer Eigenschaft als Ehrenamtskoordinatorin des Regionalverbands pflegt sie ständigen Kontakt mit jüngeren Mensche; Motivation verleihen zudem immer wieder die Freude und Dankbarkeit der Veranstaltungsbesucher und die unzähligen Kontakte, die sich durch die ehrenamtliche Arbeit in ganz Deutschland ergeben haben: „Man kennt überall Leute.“
Als ältere Ehrenamtlerin sieht sich Heidemarie Beiß trotz ihres gewiss überdurchschnittlichen Engagements ein Stück weit stellvertretend für die Freiwilligen ihrer Generation: „Wer aus dem Arbeitsleben ausscheidet und sich fit fühlt, will eine Aufgabe haben, selber gefordert werden und möglichst auch ein bisschen was geboten bekommen.“
Heidi Beiß, die im September 2017 zum ersten Ehrenmitglied des ASB auf Landesebene ernannt wurde, kann sich vieles vorstellen, nicht aber ein Leben ohne ihre Samariter. „Dafür bin ich viel zu lange dabei.“