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Vom Freiwilligendienst zum Berufsglück
Vom Freiwilligendienst zum Berufsglück
„Bufdi“? Na klar! Das sagen sich Jasmina Taki und Niels Urban, die bei den „Gewerbezwergen“ des ASB-Regionalverbands Lübeck einen Bundesfreiwilligendienst leisten. Bei den beiden entpuppt sich das sogar als beruflicher Volltreffer.
Ganz ehrlich, Freiwilligendienst – egal ob als „Bufdi“ oder in Form eines Freiwilligen Sozialen Jahres – ist manchmal eine Verlegenheitslösung. So war das auch bei Jasmina und Niels. Sie hatte die Fachhochschulreife in der Tasche und war sich nicht sicher, wohin die weitere Reise gehen sollte. Er wollte nach dem Mittleren Schulabschluss eine Ausbildung zum Fachinformatiker machen, bekam aber keinen Platz.
Konsequenz dieser etwas holperigen Geschichten: Beide fanden den Weg zu der Lübecker ASB-Kita „Gewerbezwerge“, die so heißt, weil sie mitten im Gewerbegebiet Genin liegt und überwiegend für den Nachwuchs von dort berufstätigen Eltern in Anspruch genommen wird.
Für die 20-jährige Jasmina Taki war dieses Engagement naheliegend, denn sie hatte schon als Schülerin zeitweise in eine Kindertagesstätte hinein geschnuppert und nach eigenen Worten „Spaß dabei gehabt“. Ihr drei Jahre jüngerer Kollege schlitterte derweil eher zufällig ins pädagogische Milieu, ist dann aber schnell auf den Geschmack gekommen.
Eine Betreuungseinrichtung mit 75 Plätzen für die Allerkleinsten mit gerade mal einem Jahr bis hin zu den Vorschulkindern bürgt für Abwechslung, für vielerlei Erfahrungen – und allzeit für mächtig Leben in der Bude. Aber nicht nur das. Zwar dürfen die beiden Freiwilligen aus rechtlichen Gründen immer nur loslegen, wenn mindestens eine Fachkraft dabei ist, ansonsten fühlen sie sich aber voll integriert in den Kita-Alltag. „Da spürt man keine Unterschiede“, betonen sie übereinstimmend. „Wir werden genauso einbezogen wie alle anderen.“
Alles in allem haben Jasmina und Niels damit viel gewonnen in einer vermeintlich verlorenen Zeit. Und das umso mehr, als sie ihren Dienst nicht nur als schöne Erfahrung verbuchen, sondern darauf aufbauen wollen. Niels strebt als nächsten Schritt eine zweijährige Ausbildung zum Sozialpädagogischen Assistenten – selbstverständlich mit Praktikumsphasen beim ASB – an. Jasmina will ebenfalls eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin machen.
Der Bundesfreiwilligendienst wurde in Deutschland im Jahr 2011 eingeführt und weist als Besonderheit auf, dass er auch für ältere Erwachsene über 27 Jahre offen ist. Tätig sind die Freiwilligen überwiegend im ökologischen, kulturellen oder – wie die beiden ASB-Bufdis – im sozialen Bereich. Wer einen solchen Dienst leistet, erhält ein Taschengeld, das in der Höhe variieren kann und aktuell bei etwas mehr als 400 Euro gedeckelt ist. Je nach Einzelfall können noch Kleidungs- und Verpflegungsgeld hinzukommen.