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Wunschfahrt zur Hochzeit der Enkelin
Am Dienstag, den 25. Februar 2025, hieß es für den ASB-Wünschewagen wieder „Leinen los“. Mit dabei waren Hans-Rudolf (kurz Hans, Rettungssanitäter), Kristina (Intensivkrankenschwester) und ich als Begleitperson – ein „Greenhorn“ auf dieser besonderen Reise. Für Hans und Kristina war quasi Alltag, für mich ein unvergleichliches Erlebnis.
Unser Fahrgast an diesem Tag war Dieter W., 81 Jahre alt und gesundheitlich schwer angeschlagen. Doch er hatte noch einen großen Herzenswunsch: Er wollte unbedingt die Hochzeit seiner Enkelin Lea erleben – ein Wunsch, der trotz der großen Entfernung und seines Gesundheitszustandes auf seiner Liste stand. Für uns alle war es eine Ehre, diesen Wunsch zu erfüllen.
Lea wusste nichts von dieser Überraschung. Sie hatte sich bereits auf eine Hochzeit ohne ihren Großvater eingestellt, da sie wegen seines Zustands nicht mit ihm rechnen konnte. Doch die Familie hatte im Vorfeld mit dem ASB-Team in Elmshorn alles perfekt geplant.
Der Tag begann früh, als wir Dieter aus seiner Pflegeeinrichtung in Hohenlockstedt abholten. Er saß bereits geschniegelt und gestriegelt in seinem besten Anzug im Rollstuhl – nur die Krawatte saß etwas schief. Doch Hans hatte alles im Griff und korrigierte das kleine Detail. Dieter winkte dem Pflegepersonal zu und sagte entschieden: „Ich habe ein Ziel. Schnell zur Hochzeit meiner Enkelin!“
Während Hans und Kristina den Wünschewagen in Richtung Lüneburg steuerten, kümmerte ich mich um Dieter. Er genoss die Fahrt sichtlich, das Fenster geöffnet, der Wind spielte mit seinen grauen Haaren. Im Gespräch erzählte er von seiner Zeit als Zimmermann, seiner Leidenschaft für den HSV und seiner aktiven Zeit als Schiedsrichter. Besonders bei der Fahrt durch die Großbaustellen in Hamburg konnte man Dieters Augen leuchten sehen.
In Lüneburg angekommen, wartete Dieters Frau bereits auf ihn und das erste Wiedersehen war voller Emotionen. Die nächste Herausforderung war der Parkplatz, doch auch dieses kleine Hindernis meisterten wir dank der Unterstützung von Birgit und Maike aus Elmshorn.
Und dann kam der große Moment: Dieter durfte endlich seine Enkelin Lea in den Arm nehmen. Es war eine Überraschung, die alle ergriff. Die Braut, die Tränen in den Augen hatte, und auch Dieter, der kaum glauben konnte, dass er diesen Moment erleben durfte. Wir, die Begleitpersonen, standen an der Seite und spürten die Wucht dieses Moments. Tränen flossen, als sich Opa und Enkelin in den Armen hielten.
Wir durften den restlichen Tag an der Hochzeit teilnehmen, feierten mit und wurden herzlich zum Essen eingeladen. Und als Dieter sein geliebtes Schnitzel mit Bratkartoffeln verspeiste, war auch sein Gesichtsausdruck mit Glück erfüllt.
Auf dem Rückweg nach Elmshorn, als wir Lüneburg hinter uns ließen, drehte sich Dieter zu mir um und sagte mit einem Lächeln: „So, nun haben wir sie auch unter der Haube.“ Dann liefen ihm erneut Tränen über die Wangen – Tränen des Glücks. Es war ein Moment, den ich nie vergessen werde.
Während der Fahrt dachte ich oft an meinen eigenen Vater, der ebenfalls Zimmermann war und das Leben gefeiert hat.
Obwohl ich als Begleitperson teilnahm, war mir eines klar: Der ASB-Wünschewagen ist mehr als nur eine Fahrt. Es ist eine Mission des Mitgefühls und der Liebe zum Menschen. Hans und Kristina haben uns gezeigt, was es bedeutet, in einem solchen Team zu arbeiten: von der Ausstattung des Wagens bis hin zur persönlichen Betreuung der Fahrgäste. Alles wird mit viel Liebe zum Detail und großem Respekt dem Fahrgast gegenüber, professionell erledigt.
Der Tag war für mich „ein unvergesslicher Tag“ – eine Erfahrung, die ich nie wieder vergessen werde und die mich mit Dankbarkeit erfüllt. Ein riesiges Dankeschön an das gesamte Wünschewagen-Team für das, was ihr leistet. Ihr erfüllt nicht nur Wünsche, ihr schenkt Momente, die für immer in den Herzen bleiben.