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Seit 15 Jahren läuft es richtig rund
Sie und noch fast 20 weitere Schulsanitätsdienst leistende junge Leute an der Heinrich-Heine-Schule in Heikendorf erhielten kompakte Erste-Hilfe-Taschen. Von links: Victoria Nolting, Lilly Bartels, Mia Weißgräber, Katharina Bilkenroth und Yasmeen Hävecker. Vorne Thorsten Meyer, Vorsitzender des ASB Plön und seit 15 Jahren Ausbilder im Schulsanitätsdienst, sowie Koordinatorin Lisa Schirakow.
Autsch! Dieser Ausruf fällt immer mal wieder im Schulalltag. In der Heinrich-Heine-Schule in Heikendorf ist das zwar auch nicht anders, wohl aber greifen bei kleinen oder größeren Unfällen die Rädchen mit beruhigender Routine ineinander. Kein Wunder, denn in dem Gymnasium ist seit 15 Jahren ununterbrochen ein Schulsanitätsdienst am Werk.
„Das ist mit der älteste derartige Dienst in Schleswig-Holstein“, weiß Thorsten Meyer, Vorsitzender des Regionalverbands Kreis Plön im Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Und wie immer wenn etwas so verlässlich läuft, stehen engagierte Personen dahinter. In der Heinrich-Heine-Schule war das bis vor wenigen Monaten Jessica Spors, die Mathe und Physik unterrichtet, sich aber auch stark fürs Lernen jenseits des normalen Unterrichts einsetzt. Und so machte sie sich unter anderem dafür stark, das Helfen zu lernen. Fast 15 Jahre lang koordinierte sie den Schulsanitätsdienst, warb um Nachwuchs, bildete das Bindeglied zwischen Schule, Eltern und ASB. „Ohne sie wäre es nicht gegangen“, betont Thorsten Meyer, der sich bei allem Bedauern über den Rückzug der Pädagogin über eine geradezu ideale Nachfolgeregelung freuen darf. Den Posten der Koordinatorin übernahm jetzt Lisa Schirakow, die vor ihrem Studium als Arzthelferin tätig war und einen denkbar engen Bezug zum Metier hat.
Weil das Feld in der Heinrich-Heine-Schule dank des Wirkens ihrer Vorgängerin bestens bestellt ist, rennt die Neue überall offene Türen ein. „Der Sanitätsdienst wird bei uns stark gefördert“, freut sich Lisa Schirakow über die Unterstützung des Kollegiums und der Schulleitung. Für Aus- und Weiterbildung werden die Jugendlichen im Zweifel vom Unterricht freigestellt, und die allgemeine Anerkennung der Arbeit des Schulsanitätsdienstes erstreckt sich nicht nur auf Worthülsen. Während Lehrkräfte mancherorts berufsbedingt Probleme damit zu haben scheinen, dass Schülerinnen oder Schüler etwas besser können also sie selbst, ist das in Heikendorf anders. „Alle freuen sich, dass wir diese super Unterstützung haben“, verweist Lisa Schirakow auf die längst unverzichtbare Rolle des Sanitätsdienstes bei Schul- und Sportfesten. Sehr geschätzt ist die Kompetenz der jungen Fachleute fürs Helfen aber auch, wenn auf dem Pausenhof etwas passiert. „Da sind die Kolleginnen und Kollegen richtig froh, dass sich jemand wirklich auskennt“, betont die neue Koordinatorin.
Die Heinrich-Heine-Schule in Heikendorf gehörte zu den ersten in Schleswig-Holstein mit einem eigenen Schulsanitätsdienst.
Segensreiche Wirkungen zeitigt der Dienst ganz offensichtlich sogar übers schulische Umfeld hinaus. Schätzungsweise 250 Jugendliche haben laut Thorsten Meyer in den vergangenen 15 Jahren Sanitätsdienst in der Heinrich-Heine-Schule geleistet, locker 20 bis 25 davon studierten später Medizin. „Jetzt warten wir nur noch auf die erste Professur“, freut sich der Vorsitzende des Regionalverbands über solche Effekte.
Ein Ende ist dabei nicht in Sicht. Aktuell absolvieren in dem Gymnasium etwa zwei Dutzend Nachwuchsleute überwiegend aus der zehnten und elften Jahrgangsstufe ihre Erste-Hilfe- und Sanitätsdienst-Ausbildung. Das Interesse war dabei im Vorfeld so groß, dass die Plätze sogar ausgelost werden mussten. Mehr noch: Zwei junge Frauen haben nach kurzer Zeit so viel Gefallen gefunden, dass sie sich bereits für eine weitere Ausbildungsstufe angemeldet haben und bald einen Kurs zur Sanitätshelferin belegen.
Für so viel Engagement und Durchhaltevermögen gab es jetzt eine kleine Anerkennung des ASB-Regionalverbands Plön. Thorsten Meyer überreichte den Helferinnen und Helfern kompakte Erste-Hilfe-Taschen, die sich ideal für Ausflüge und ähnliche Unternehmungen eignen.