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SAVING LIFE startet neu durch
Neues Design und neue Funktionen: Smartphone basierte Ersthelfer-Alarmierung ab 01.11.2021 wieder in Betrieb – Alle Rettungsleitstellen im Land mit an Bord
Als deutsch-dänisches Interreg-Projekt für „Grenzüberschreitende Erste Hilfe“ ist SAVING LIFE vor vier Jahren gestartet. In Zusammenarbeit von Arbeiter-Samariter-Bund Schleswig-Holstein (ASB) und seiner dänischen Partnerorganisation Dansk Folkehjaelp (DKFH) wurde seitdem viel erreicht. Auf beiden Seiten wurden mehrere 1000 Bürgerinnen und Bürger in kostenlosen Kursen als Ersthelfende ausgebildet und registriert, um bei einem medizinischen Notfall in der Nähe schnell helfen zu können. Unzählige Standorte lebensrettender Defibrillatoren wurden verifiziert und in der App sichtbar gemacht. Das überzeugte auch die Jury von "Die Helfende Hand". Deutschlands wichtigste Auszeichnung zur Würdigung ehrenamtlichen Engagements im Bevölkerungsschutz wurde 2018 vom Bundesministerium des Innern in der Kategorie "Innovative Konzepte" an SAVING LIFE vergeben.
Parallel dazu belegten die Kreise Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein sowie die Hansestadt Lübeck im Forschungsprojekt „Meine Stadt rettet“ (abgeschlossen Ende 2020) in mehreren hundert Notfalleinsätzen den Nutzen einer Mobilisierung von Ersthelfenden via App und dem unmittelbaren Beginn von Wiederbelebungsmaßnahmen in der Praxis. Dann kam Corona – und mit dem allgemeinen Stillstand und der gebotenen Reduktion von Kontakten auf ein Minimum kam auch die Smartphone basierte Ersthelfer-Alarmierung zum Erliegen, ebenso wie die Ausbildung der Ersthelfenden. In den folgenden Monaten arbeiteten viele Kreise und kreisfreie Städte, der Schleswig-Holsteinische Landkreistag, Städteverband Schleswig-Holstein und der ASB daran, den Betrieb der Ersthelfer-Alarmierung fortzuführen und die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen.
Wegen der signifikanten Erfolge des jetzt abgeschlossenen Interreg-Projekts im deutsch-dänischen Grenzgebiet in Verbindung mit dem Projekterfolg von „Meine Stadt rettet“ wird SAVING LIFE nun in Trägerschaft des ASB als flächendeckendes, landeseinheitliches System für ganz Schleswig-Holstein fortgeführt. Mit der Anbindung der Retter-App an sämtliche Rettungsleitstellen ist Schleswig-Holstein neben Brandenburg eines der ersten Bundesländer, wo dies landesweit realisiert wurde. Einmalig ist ebenso die Bildung eines App-Retter-Beirats mit den Kreisen und kreisfreien Städten, die gemeinsam über notwendige Weiterentwicklungen der App, geeignete Events und die laufende Qualitätssicherung beraten sollen.
Die App entspricht den aktuellen Erfordernissen des 10-Stufen-Plans zur Stärkung des Katastrophenschutzes in Schleswig-Holstein und berücksichtigt z. B. neben der lebensrettenden Aktivierung für Wiederbelebungsmaßnahmen auch die Einbindung von Spontanhelfenden. So ist es nun auch möglich, sich als solcher zu registrieren, um in Notlagen und bei Naturkatastrophen Unterstützung leisten zu können. Die jüngsten Geschehnisse im Ahrtal haben gezeigt, wie sehr es auf koordinierte und zielgerichtete Hilfe ankommt, um die Folgen durch bürgerschaftliches Engagement ungebundener Helfender abzumildern.
Die pandemiebedingte Pause wurde auch technisch für einen kompletten Relaunch der Retter-App genutzt. Neben einem neuen Design stehen nun auch weitere Funktionen zur Verfügung. Das System wurde außerdem auf eine moderne, entwicklungsfähige Plattform aufgesetzt.
Mit dem virtuellen Knopfdruck am 1. November 2021 erfolgt die Reaktivierung und landesweite Ausweitung der Ersthelfer-Alarmierung. Die überarbeitete Smartphone-Applikation SAVING LIFE steht in den App-Stores zum kostenlosen Download zur Verfügung.