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Noch einmal die Schwester wiedersehen
Seit vielen Jahren hat Karin S. (77) ihre Schwester Annelore (91) nicht mehr gesehen. Während Frau S. im Seniorenheim in Langenhorn (Schleswig-Holstein) lebt, wird ihre an Demenz erkrankte Schwester in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) betreut. Mit Hilfe ihres Sohnes ruft sie immer mal wieder bei ihrer Schwester an und fragt: Wann kommst Du mal? „Sie versteht nicht mehr richtig, dass ich auch älter und nun auch schwer krank geworden bin und im Rollstuhl sitze“, erzählt Frau S. Nun war es Aufgabe des Wünschewagens, die beiden Damen endlich wieder zusammenzubringen. Auch der Sohn sollte bei der Gelegenheit besucht werden.
Unsere Wunscherfüller Karl-Heinz und Kristina holten Frau S. und eine Betreuerin am vergangenen Wochenende aus dem Heim mit dem klangvollen Namen „Schimmelreiter“ ab und machten sich auf die Reise zum 340 Kilometer entfernten Ziel. Wegen der doch recht langen Fahrt (unser Wunscherfüllerteam hatte bereits 150 Kilometer Anreise hinter sich) wurde eine Übernachtung eingeplant. Das Heim in Güstrow war über den Besuch informiert, die Schwester hingegen sollte überrascht werden. Und dies gelang auch – allerdings brauchte es seine Zeit, bis die alte Dame ihre Schwester erkannte. Kein Wunder, waren doch viel zu viele Jahre seit dem letzten Treffen vergangen. Dann aber kannte die Wiedersehensfreude keine Grenzen.
Mit dem Sohn ging es dann noch zum Haus, in dem Frau S. aufgewachsen ist. Und dann stellte sich noch heraus, dass das Hotel früher einmal das Krankenhaus war, in dem Frau S. geboren ist. Kreißsaal und Kinderstation konnten den Räumen noch genau zugeordnet werden. Später, beim Abendessen im Restaurant mit leckerem Spargel, rundete überraschender Besuch für Frau S. den Tag ab. Viele Erinnerungen konnten ausgetauscht und aufgefrischt werden.
Am Sonntag, nach einem gemeinsamen Frühstück, entschieden unsere Wunscherfüller spontan: Wir wollen nicht einfach auschecken und auf die Autobahn. Also gab es noch einen Abstecher an den Inselsee, und der Blick aufs Wasser war ein gutes Ende und zugleich guter Anfang für die lange Rückreise.