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Noch einmal das Familiengrab besuchen
Am zweiten Januarsonntag durften Vera und ich unsere erste Wunschfahrt im Jahr 2024 begleiten. Es sollte für uns nach Geesthacht gehen und von dort zum Friedhof nach Bergedorf. Im Hospiz wurden wir schon ganz aufgeregt von unserem heutigen Fahrgast Frau H. erwartet. Ihr letzter Wunsch war es, noch einmal das Familiengrab auf dem Friedhof in Hamburg-Bergedorf zu besuchen. Da sie leider keinen Kontakt mehr zu nahestehenden Angehörigen hat, hat Anka, die Sozialarbeiterin des Hospizes, uns an diesem Tag begleitet.
Dick eingepackt in Jacke und Decke konnte die Fahrt also starten. Nachdem sich die Suche nach dem richtigen Grab auf dem großen Bergedorfer Friedhof als gar nicht so einfach erwies und wir mit dem ASB-Wünschewagen schon eine kleine Rundfahrt über den Friedhof gemacht hatten, waren wir im zweiten Anlauf dann doch richtig – zumindest im richtigen Abschnitt. Nachdem wir zu dritt etliche Gräber von herabgefallenem Laub befreit hatten, haben wir es nach einiger Zeit endlich gefunden. Ein kleiner unscheinbarer Grabstein – mit der Skizze von Winnie Pooh.
Frau H., die schon über 20 Jahre nicht mehr auf dem Friedhof war, war sehr glücklich. Wir gaben ihr einen Moment der Ruhe und legten Blumen nieder.
Nachdem uns ordentlich kalt war, wartete das warme Auto wieder auf uns. Anschließend durften wir Frau H. noch einen weiteren Wunsch erfüllen: Es sollte noch einmal zu ihrer Wohnung in Hamburg-Bergedorf gehen, wo sie 44 Jahre lang wohnte. Vor dem Haus konnten wir spontan noch ihre ehemaligen Nachbarn treffen und alle waren sehr froh über das Wiedersehen und zu Tränen gerührt.
Später ging es wieder zurück nach Geesthacht, aber ein Stopp durfte an diesem Tag nicht fehlen: Das Restaurant mit dem großen M musste es sein. Mit Pommes und einem warmen „Latte“ in der Hand fuhren wir zur Elbe, wo wir mit wunderschönem Blick aufs Wasser die Pommes genossen, die im Hospiz wohl nicht allzu oft auf der Speisekarte standen. Frau H. war sichtlich zufrieden und hatte immer wieder Tränen der Freude in den Augen. Es war so erfüllend, auch für uns, sie so dankbar zu sehen.
So fuhren wir nach diesem tollen Tag wieder zurück ins Hospiz, wo ein wunderschöner Blumenstrauß auf Frau H. wartete. Im Zimmer genossen wir noch eine Tasse Kaffee und Kakao, um uns wieder aufzuwärmen, bevor wir uns endgültig verabschieden mussten. Trotz einiger Bedenken vor der Fahrt, bei grauem, schlechtem Wetter über einen tristen Friedhof zu laufen, wurden wir an diesem Tag vom kompletten Gegenteil überrascht.