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Mitjubeln beim "Rudern gegen Krebs"
20-09-2021
Seit einer Woche hatte Herr Z. jeden Tag den Wetterbericht studiert. Zu unserem Glück sollte sich der befürchtete regnerische zu einem in jeder Hinsicht sonnigen Tag voller Freude und glücklichen Begegnungen wandeln. Es sollte zu der Benefiz-Veranstaltung "Rudern gegen Krebs" des Lübecker Ruderklubs gehen, bei dem unser Fahrgast seit 2013 selbst Mitglied ist und auch schon selbst an solchen Wettkämpfen teilgenommen hat.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau und unseren beiden Wunscherfüllern Eva und Jonas ging es an die Kanal-Trave, wo schon die ersten Boote in Stellung gebracht wurden. Bevor wir überhaupt aufs Gelände kamen, wurden wir von einem alten Freund der Familie in Empfang genommen und Herr Z. mit einem offiziellen weißen T-Shirt der Helfercrew ausgestattet. Die Sportler waren an diesem Tag mit blauen Shirts ausgestattet.
Ab diesem Moment gab es keine Minute mehr, an der sich nicht ein alter Bekannter, ein ehemaliger Ruder-Kollege oder ein Freund aus alten Zeiten zum Ehepaar dazugesellte, um das gemeinsame Wiedersehen zu feiern. Bereits im Voraus wurden einige Treffen mit Bekannten der Familie für diesen Tag organisiert, um gemeinsam an dieser besonderen Veranstaltung teilnehmen zu können. Darunter waren auch Freunde, die Herr Z. seit vielen Jahren nicht mehr sehen konnte, weil die eigene Wohnung im 2. Stock ein unüberwindbares Hindernis darstellte. Dementsprechend überwältigend war die Wiedersehensfreude auf allen Seiten.
In der Mittagspause gab es dann noch eine kleine Überraschung: Der Moderator der Veranstaltung gab über die Lautsprecher bekannt, dass heute ein besonderes Ehrenmitglied des Vereins gemeinsam mit dem Wünschewagen hier anwesend sei. In diesem Moment waren seine unauffälligen Glückstränen nicht mehr zurückzuhalten.
Wie groß der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft in einem Sportverein sind, durften wir kurze Zeit später erleben. Bei einem kurzen Abstecher in den ersten Stock des Klubgebäudes standen wir vor dem Problem eines defekten Fahrstuhls. Doch es dauerte keine zehn Sekunden, da hatte sich ein tatkräftiges Team aus ehemaligen Ruderkollegen gemeldet, mit denen wir gemeinsam die Treppe bezwingen konnten. Unter Sportlerkollegen eine Selbstverständlichkeit, da waren sich alle Helfenden einig.
Nach vielen schönen Stunden voller Jubel und Anfeuerungsrufen für das eigene Lübecker Team sollte es wieder Richtung Heimat gehen. Es war eine wunderschöne, sehr rührende Fahrt, bei der man wieder einmal sehen konnte, dass manchmal die kleinen Dinge einem Menschen die Welt bedeuten können.