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Einmal in diesem Leben zu den Pfahlbauten nach St. Peter-Ording
Diesen bescheidenen Wunsch hat unser schwerkranker Fahrgast und seine Frau, und diesen Wunsch wollen meine Kollegin Sonja und ich ihm gerne erfüllen.
Unser Gast wohnt in der Nähe von Fehmarn; wir werden also viele Stunden gemeinsam im Wünschewagen unterwegs sein, quer durch das verschneite Schleswig-Holstein bis an die Nordsee.
Sichtlich aufgeregt und voller Vorfreude auf den Tag holen wir die beiden ab. Unser Gast war noch nie in SPO, obwohl er schon viele Jahre im Norden wohnt. Also aufsitzen und los geht die Fahrt.
Wir parken den Wünschewagen direkt auf der Promenade. Kurze Rücksprache mit dem dortigen Restaurant, natürlich dürft ihr hier stehen. Ihr seid der Wünschewagen! Dann heißt es, sich warm einzupacken und für den Fußmarsch bereitmachen.
Tapfer und entschlossen schiebt unser Fahrgast seinen Rollator durch den Schneematsch auf dem Holzsteg, der von der Promenade aus Richtung See führt und an dessen Ende ein gemütliches Restaurant auf uns wartet. Natürlich auf Pfählen, wie man es hier direkt an der Wasserkante so macht. Zur Sicherheit haben wir den Rollstuhl mitgenommen; von diesem will unser Fahrgast aber nichts wissen… Ganz im Gegenteil, er will es auf eigenen Füssen schaffen.
Zwischendurch machen wir immer wieder kleine Pausen, in denen der eiskalte Wind direkt noch kälter scheint als sowieso schon. In einer der Pausen schaut unser Fahrgast in den wolkenverhangenen Himmel und sagt „heute holst Du mich nicht“… und schiebt weiter energisch seinen Gehwagen durch den kalten Matsch. Schweigen, innehalten, den Moment und die Eindrücke wirken lassen.
Wir verbringen ein paar gemütliche Stunden im Restaurant, essen lecker, unterhalten uns prächtig. Es wird gelacht, es rollen Tränen. Die aufblitzenden Leitfeuer vom Leuchtturm Westerhever sind genauso Thema wie der Unterschied zwischen Köln und Düsseldorf.
Auch in Büsum war unser Fahrgast noch nie; also entscheiden wir spontan, auf der Rücktour noch einmal die winterlich beleuchteten Kutter zu bestaunen. Wir fahren direkt bis an die Mole. Der Wünschewagen darf das. Und wir sammeln Eindrücke vom Rauschen des auflaufenden Wassers und der Wellen und der Weite der Nordsee.
Vollgepackt mit so vielen Eindrücken, satt und zufrieden machen wir uns auf die Rückreise. Es ist still im Wünschewagen und die vielen schönen Eindrücke haben die schwere Krankheit für ein paar Stunden verfliegen lassen. Frische Luft macht müde und so bringen wir unsere Gäste wieder heil in ihr Zuhause.
Alles Gute wünschen wir euch!