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Ein letzter Ausflug ans Meer
„Einmal Lebenserinnerungen, Hundestrand und Backfisch essen, bitte…“ – dieser Wunsch erreichte uns und wir machten uns voller Vorfreude auf den Weg, Vera und ihrer Familie diesen Herzenswunsch zu erfüllen.
Vera, 58 Jahre alt, hatte den Traum, noch einmal mit ihren Lieben nach Büsum zu fahren und dort in Erinnerungen zu schwelgen. Ein Wunsch, den wir vom ASB-Wünschewagen von Herzen gerne erfüllten. Gemeinsam mit meinem Kollegen Gunnar machte ich mich auf den Weg nach Schenefeld, um Vera und ihre Familie abzuholen. Dort angekommen, wurden wir herzlich von Buddy, dem Familienhund, und den strahlenden Gesichtern ihrer Angehörigen empfangen. Die Aufregung war spürbar, der Moment hatte etwas Magisches. Nach einem herzlichen Kennenlernen und ersten Gesprächen machten wir uns schnell miteinander vertraut, und die Fahrt konnte beginnen.
Im morgendlichen Nebel fuhren wir in einer kleinen Kolonne – der Wünschewagen vorneweg, dahinter die Familienautos – in Richtung Nordsee. Vera wurde von ihrer Tochter Swantje begleitet, und mit jeder Kilometer, den wir der Nordsee näher kamen, wuchs die Vorfreude. Bei der Ankunft warteten bereits Freunde, Hunde und noch mehr Verwandte, die Vera diesen Tag ebenso herbeigesehnt hatten.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Hundestrand. In einer fröhlichen Gruppe von zwanzig Personen ging es Richtung Deich. Veras Gesicht erstrahlte, als sie die salzige Nordseeluft einatmete. Es war, als ob der Wind all die Erinnerungen an ihre Kindheit und vergangene Urlaube heraufbeschwor. Die Zeit am Deich war erfüllt von herzlichen Gesprächen, Erinnerungsfotos und fröhlicher Musik. Es wurde gelacht, getanzt – ja, auch auf unserer Liege ließ sich das nicht verhindern – und der Moment, dieser kostbare Augenblick, wurde in vollen Zügen genossen.
Veras Kinder kamen mit einem Glas voller Marmelade auf sie zu. „Das ist unser Erinnerungsmarmeladenglas“, erklärte sie mit einem Lächeln. „So kann ich mich immer an diesen besonderen Tag erinnern.“
Der nächste Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten: Das Mittagessen stand an, und der Weg führte uns ins Zentrum von Büsum zum traditionellen Backfischessen. Doch auf dem Weg dorthin gab es noch eine Überraschung für Vera: Die Kollegen der ASB-Hundestaffel warteten auf sie. Freudentränen liefen über ihre Wangen, als sie die Hunde und ihre Hundeführer erblickte. Vera hatte sich in ihrer Vergangenheit immer mit Tieren beschäftigt und wollte sich ursprünglich ehrenamtlich in der Hundestaffel engagieren – doch ihre Erkrankung hatte ihre Pläne durchkreuzt. Dieser Moment war für sie von besonderer Bedeutung.
Beim Mittagessen plauderten Vera und ihre Familie von den vielen Erlebnissen, die sie an die Nordsee und das Meer banden. Vera erzählte mit einem unermüdlichen Humor von ihren früheren Jahren als Rettungsschwimmerin und ließ die Anwesenden in einer Flut an Anekdoten schwelgen. Lachen war die Sprache des Tages.
Die Zeit verging wie im Flug, doch nach all den bewegenden Erlebnissen machte sich langsam die Erschöpfung bemerkbar. Vera und ihre Familie brauchten noch einen Moment für sich – und den gaben wir ihnen. Ein kurzer Halt an der Nordmole von Büsum, wo die Möwen laut kreischten und die Wellen kraftvoll an den Deich schlugen, schuf einen ruhigen, letzten Moment des Tages. Die salzige Luft füllte die Lungen, und es war, als wolle die Nordsee sich von Vera verabschieden.
Auf der Rückfahrt, die nun mehr einem rollenden Konzert gleicht, holte Vera zusammen mit ihrem Sohn Gerrit ihre Musikplaylist hervor, und wir ließen die erlebten Stunden Revue passieren. Der Wünschewagen verwandelte sich spontan in eine mobile Musikbar, in der der Soundtrack dieses besonderen Tages erklingte.
Glücklich, erschöpft und erfüllt von den Erinnerungen an diesen einzigartigen Tag verabschiedeten sich Vera und ihre Familie von uns. Es war ein Abschied mit einem Lächeln, dankbar für die Momente, die sie gemeinsam erleben durften.
Es war uns eine Ehre, diesen Herzenswunsch zu erfüllen und Vera und ihre Familie an diesem besonderen Tag begleiten zu dürfen.