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Den Tanz der Walrosse bewundern
Wenn wir als Wunscherfüller morgens in aller Früh bei Dunkelheit und strömenden Regen den Wünschewagen vorbereiten, stellen wir uns schon mal die Frage, ob das ein geeigneter Tag für einen Besuch im Tierpark werden würde. „Wollen sich die Tiere so überhaupt zeigen?“, „Haben wir genügend Regenschirme an Bord?“ und „Können wir unserem Fahrgast unter diesen Umständen seinen letzten Herzenswunsch würdevoll erfüllen?“ sind nur wenige der Fragen, die uns in solchen Momenten herumtreiben. Aber wenn wir in den letzten Jahren eines gelernt haben, dann dass auf das Wünschewagen-Wunder stets Verlass ist. Und davon sollten uns heute so einige erwarten.
Gemeinsam mit ihrer Freundin und Begleiterin Sigrid sowie ihrer Tochter Nadine machten wir, Dörnte und Jonas, uns auf den Weg, um Marias* letzten Herzenswusch zu erfüllen: Noch einmal den Tierpark Hagenbeck in Hamburg besuchen. Auf die Frage, welche Tiere ihr denn besonders am Herzen lägen, erwiderte sie sofort: „Die Orang-Utans. Und das Eismeer möchte ich unbedingt sehen.“
Das erste Wunder erlebten wir eine Minute vor Ankunft im Tierpark. An der letzten Kreuzung vor unserem Ziel ließ der Regen nach und die Sonne strahlte uns zum ersten Mal an diesem Tag durch die dunklen Wolken zu. Wenn das kein Zeichen war! Vor Ort besorgten wir uns Parkpläne und überlegten uns unsere Route für den heutigen Tag. Dabei stießen wir auf einen Satz, der Marias Augen besonders zum Leuchten brachte: „Die Vorstellung und Fütterung der Orang-Utans beginnt um 14 Uhr.“ Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir noch 10 Minuten Zeit hatten. Mit einem Platz in der ersten Reihe und freier Sicht auf das gesamte Gehege der Tiere hätte der heutige Tag nicht besser beginnen können. Nachdem jedes einzelne Tier mit Namen und seinen besonderen Merkmalen vorgestellt wurde, setzte wir unsere Reise fort. Unterwegs begegneten wir Elefanten, Kamelen, Pavianen, Pelikanen und noch vielen weiteren Arten, die wir fasziniert bewunderten.
Nach einiger Zeit meldete sich neben der ganzen Aufregung der Hunger zu Wort. Im nächstgelegenen Restaurant wurden alle fündig, und Maria freute sich sehr über ihre Chicken Nuggets mit Pommes (mit besonders viel Mayonnaise). Frisch gestärkt und mit neuer Energie steuerten wir das wichtigste Ziel des Tages an: Das Eismeer im Westen des Parks, wo wir erst von einer ganzen Gruppe Pinguine begrüßt wurden und anschließend einen guten Blick auf die Eisbären erhaschen konnten.
Was folgte, war das größte Wunder des Tages. Als wir von weitem die große Glasscheibe zum Becken der Walrosse erspähten, waren zunächst keine Tiere zu sehen. Als wir näher herantraten, tauchte aus der Tiefe plötzlich eines der Tiere auf und verharrte Auge in Auge mit Maria, direkt vor ihr. Sofort gesellten sich zwei weitere Walrosse dazu und als hätten sie es tagelang für genau diesen Moment geübt, begannen sie einen ballettartigen Tanz, den wir gemeinsam bewunderten. Hoch und runter, eine Drehung nach links, eine nach rechts, einmal um sich selbst. Es war fantastisch mit anzusehen.
Mit diesen Eindrücken im Gepäck machten wir uns schließlich wieder auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, verabschiedete sich Maria von uns vor einem malerischen Sonnenuntergang: „Mich hat dieser Tag sehr glücklich gemacht, vielen Dank!“ Wir wünschen Maria alles Gute.
*Name geändert