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Damit beim Helfen die Kraft nicht ausgeht
Constantin Knopf (links) und Wolfgang Mainz im und am neuen Verpflegungswagen des ASB Kiel. Foto: Martin Geist
Auch wenn es den Anschein erwecken könnte, wechselt der Kieler ASB nicht wirklich ins gastronomische Gewerbe. Weil es beim Retten und Helfen aber doch wichtig ist, die Aktiven bei Laune und vor allem bei Kräften zu halten, hat sich der Regionalverband jetzt ein Verpflegungsmobil zugelegt. Vorgesehen ist das Fahrzeug in erster Linie für länger andauernde Einsätze der Feuerwehren in der Landeshauptstadt.
Besonders bei größeren Bränden können sich die Einsätze der Löschtruppen über viele Stunden hinziehen. Damit das nicht an die Substanz der beteiligten Kräfte geht, ist deren Verpflegung genau geregelt. Nach zwei Stunden muss ein Snack samt Heiß- und Kaltgetränken gereicht werden, dauert die Aktion sechs und mehr Stunden, besteht Anspruch auf ein warmes Essen mit Nachtisch und Getränken. „Klassisch wird dafür die Feldküche genutzt“, erläutert Wolfgang Mainz, Geschäftsführer des Kieler ASB. Allerdings ist damit ein recht hoher Aufwand verbunden, und obendrein kommen damit vorwiegend nur jene auf ihre kulinarischen Kosten, die rustikale Eintöpfe mögen.
Flexibler ist da der neue Renault-Kleintransporter, der zuvor in bayerischen Gefilden als Bäckerei-Verkaufswagen eingesetzt wurde. Nach einer kleinen Umrüstung der Innenausstattung ist das Auto jetzt ein kleines Lebensmittellager und Verteilstation zugleich. Rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr bietet der ASB Gewähr, innerhalb von zwei Stunden 150 warme Mahlzeiten auszuliefern. Vorrätig gehalten wird das von einem höherwertigen Menüservice gelieferte Essen im Tiefkühlschrank der ASB-Zentrale, sodass es bei Bedarf nur noch im Konvektor erhitzt werden muss.
Vertraglich geregelt ist das Angebot mit der Stadt Kiel, für die der Regionalverband den Verpflegungsservice zentral übernimmt. Was bedeutet: Wann und wo immer im Stadtgebiet größere Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren oder der Berufsfeuerwehr nötig sind, bittet nach sechs Stunden der ASB zu Tisch.
Gewährleistet wird der Dienst durch jeweils zwei vorbereitend tätige Personen am ASB-Sitz und im Fahrzeug. Einige Freiwillige haben sich laut Constantin Knopf, einer von vier Gruppenleitern, schon gefunden. „Weitere helfende Hände sind aber immer willkommen“, betont er.
Feuertaufe bestanden
Im Rahmen der Evakuierungsmaßnahmen bei der Bombenentschärfung in der Kieler Innenstadt am 25. April kam auch das Verpflegungsmobil erstmalig zum Einsatz. Dabei wurden alle beteiligten Einsatzkräfte mit einer warmen Mahlzeit versorgt. Das neue Fahrzeug hat dabei nicht nur optisch einen guten Eindruck hinterlassen, sondern sich auch als funktionales Einsatzmittel bewiesen. Größere Startschwierigkeiten blieben glücklicher Weise aus, sodass nun auch größere Einsatzlagen gut zu bewältigen sein werden.
Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz freuten sich vor Ort sehr über die Auswahl an verschiedenen Gerichten und eine Stärkung während des Einsatzes. Die 40 geplanten Portionen für die Einsatzkräfte waren innerhalb kurzer Zeit ausgegeben, und so konnte der Einsatz für das Team des Verpflegungsmobil nach gut einer Stunde wieder beendet werden.