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Am Strand noch einmal vor sich hinträumen
Mein Kollege Thomas und ich (Maike) haben uns um 8.45 Uhr in Elmshorn getroffen. Ein kritischer Blick zum Himmel veranlasste uns, nicht nur frische Ersatz-Bettwäsche aus dem Lager mitzunehmen, sondern auch dicke Jacken. Nachdem wir das Auto gecheckt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Kellinghusen, um unseren Gast abzuholen. Auf der Fahrt haben wir uns noch in die Akte eingelesen und uns mental vorbereitet. Ich fand den Wunsch toll, dass unser Fahrgast einfach nochmal den Wind und die Sonne spüren und dabei vor sich hinträumen wollte; dazu später mehr.
Wir waren um 10 Uhr bei unserem Gast und wurden freudig begrüßt. Unser Gast Kalle lebt mit seiner Frau in einem tollen Mehrgenerationen-Wohnprojekt. Er wirkte sehr schwache, als er auf unsere Trage gelegt wurde, betonte aber, dass er sich sehr freut.
Wir erhielten noch Instruktionen, wo wir uns in St. Peter-Ording treffen, und dann konnte die Fahrt, die von Kalles Sohn begleitet wurde, losgehen. Mit einem kurzen Stopp, da unser Fahrgast Schmerzen hatte und umgelagert werden musste, ging es nach SPO zur Tourist-Info, wo wir den Strandrolli abholten. Eigentlich war geplant, dass unser Gast von dort im Rolli sitzend zum Strand fährt, dies war aber nicht möglich. Der Rolli wurde kurzerhand in den Wagen des anderen Sohnes gelegt und seine Frau stieg noch bei uns mit ein.
Am Strand wurden wir schon von strahlendem Sonnenschein und seinen Freunden sowie dem Rest der Familie empfangen, die schon dabei waren, das Picknick aufzubauen. Kalle haben wir auf der Trage schön in den Windschatten zu seiner Familie gebracht, er wurde sehr umsorgt und genoss es auch mit geschlossenen Augen, dort zu liegen, wie er es sich gewünscht hat. Gegen 15.30 Uhr wollte er noch ans Wasser, kurzerhand wurde er in den Strand-Rolli umgesetzt und von seinen Söhnen ans und ins Wasser geschoben. Dies war mein persönliches Highlight. Man spürte den ganzen Tag die Verbundenheit der Freunde und Familie zu Kalle.
Danach war unser Gast sichtlich erschöpft und wir machten uns auf den Heimweg. Auch hier gab es einen kurzen Zwischenstopp zum Positionieren. Gegen 18.30 Uhr verabschiedeten wir uns nach einem zauberhaften Tag von unserem Gast und machten uns auf den Heimweg. Unser Dank geht an die Strandwächter in SPO, dass wir umsonst auf den Strand durften, und an die Tourist-Info, die flexibel reagiert hat, damit wir den Rollstuhl länger nutzen konnten.
In Elmshorn haben wir noch das Auto entsandet, bevor wir uns auf die Heimwege machten. Diese Fahrt wurde begleitet von Thomas Hohage und Maike Schöling (Text), Wunscherfüller aus Schleswig-Holstein.