- Startseite
- Aktuelles / Presse
- Zeitig an kalte Zeiten denken
Zeitig an kalte Zeiten denken
![Übergabe der Schlafsäcke an Wolfgang und Astrid Baasch durch Wolfgang Mainz (Mitte), Geschäftsführer des ASB Kiel. Foto: Martin Geist](/sites/default/files/styles/image_right_lg/public/2023-06/mag_1306_23_asb_schlafsaecke.jpg?itok=dej5_RqL)
Übergabe der Schlafsäcke und Hygienesets an Wolfgang und Astrid Baasch durch Wolfgang Mainz (Mitte), Geschäftsführer des ASB Kiel. Foto: Martin Geist
Schlafsäcke für Obdachlose bei schönstem Sommerwetter spenden, das scheint irgendwie unpassend, macht aber Sinn. Weil der nächste Winter bestimmt kommt und angesichts steigender Obdachlosenzahlen die Helferinnen und Helfer vor immer größeren Herausforderungen stehen, gab es für den Verein Obdachlosenhilfe-Kiel schon jetzt einen hübschen Vorrat an wärmenden Sachen und auch an Hygieneartikeln.
Seit dem Jahr 2017 beteiligt sich der Kieler ASB an der vom Bundesverband betriebenen Aktion „Kältehilfe“ und geht dabei pragmatisch vor. Weil die eigene soziale Arbeit trotz aller Vielfalt Menschen ohne feste Wohnung kaum erreicht, arbeitet man mit Organisationen zusammen, die in dieser Szene besser vernetzt sind.
Diesmal ist es der Verein Obdachlosenhilfe-Kiel. Im Herbst 2022 gegründet, zählt der junge und gleichwohl schon beim Amtsgericht eingetragene Verein 25 Mitglieder, die wahrlich genug zu tun haben. Einmal in der Woche verteilen sie von einer Kieler Bäckerei gespendete Brötchen am Hauptbahnhof, in der Frauennotunterkunft und teilweise in anderen Einrichtungen wie dem Bodelschwingh-Haus für wohnungslose Männer.
Außerdem kocht der Verein immer wieder mit eigenen Kräften und auch mit Unterstützung professioneller Caterer. Die warmen Mahlzeiten werden dann an abgesprochenen Plätzen an die Bedürftigen verteilt.
Der ASB Regionalverband Kiel spendete dem Obdachlosenhilfe-Kiel e.V. jetzt 20 wintertaugliche Schlafsäcke, die im Laden mindestens 100 Euro pro Stück kosten und erstmal gehortet werden, bis es draußen wieder kälter wird. Außerdem gab es 25 Hygienesets mit allem, was für Zahn- und Körperpflege wichtig ist. Die kleinen Taschen werden dann je nach Bedarf verteilt.
Dankbar für die Unterstützung des ASB zeigten sich Obdachlosenhilfe-Kiel-Vorsitzender Wolfgang Baasch und seine Frau Astrid umso mehr, als das Problem der Wohnungslosigkeit nach ihrer Einschätzung „immer schlimmer“ wird. Ein Indiz dafür: Wurden anfangs gerade mal zwölf warme Essen verteilt, so sind es jetzt schon mehr als 50. Das liege nicht allein daran, dass sein Verein inzwischen bekannter geworden ist, betont der Vorsitzende.
Finanziert wird die Arbeit der Obdachlosenhilfe über Spenden und oft genug aus eigenen Mitteln der Aktiven. Auch das Vereinslogo auf dem Privatauto der Baaschs habe man selbstverständlich aus eigener Tasche bezahlt, hebt das Ehepaar hervor. Zugleich hofft der Verein auf mehr Spenden, damit mehr gemacht werden kann, „Jeder Cent hilft“, versichert Astrid Baasch.
Wolfang Mainz, Geschäftsführer des ASB-Regionalverband Kiel, kann sich eine weitere Zusammenarbeit mit der Obdachlosenhilfe gut vorstellen. „Das ist sinnvoller als selbst einzusteigen und Doppelstrukturen aufzubauen“, findet er.