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Neuer Schub für den Katastrophenschutz
Innenministerium und anerkannte Hilfsorganisationen in Schleswig-Holstein vereinbaren noch engere Zusammenarbeit in Fragen des Katastrophenschutzes und der Katastrophenhilfe
KIEL. Das Innenministerium und die anerkannten Hilfsorganisationen wollen künftig in Fragen des Katastrophenschutzes und der Katastrophenhilfe noch enger als bislang zusammenarbeiten. Das gab Staatssekretär Jörg Sibbel jetzt nach einem Gespräch mit den Spitzen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und des Malteser Hilfsdienstes (MHD) in Kiel bekannt.
„Unsere Hilfsorganisationen leisten genauso wie die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk unverzichtbare Arbeit in der Katastrophenhilfe und ausdrücklich auch im Rahmen der Vorsorge“, erklärte Sibbel. Bislang habe im Innenministerium leider eine spezialisierte Ansprechstelle für die Themen Sanitäts- und Betreuungsdienst sowie Wasserrettung gefehlt, um die Interessen, Bedarfe und Fähigkeiten der Hilfsorganisationen des „weißen“ Katastrophenschutzes stärker einzubinden. Dies solle sich nun schnell ändern. „Ich habe heute noch einmal hervorgehoben, dass mit der Neustrukturierung der Abteilung für den Bevölkerungsschutz auch eine Schnittstelle zu den Hilfsorganisationen implementiert werden soll. Ziel ist, eine Stelle im Ministerium zu schaffen, die sich mit den Bedürfnissen unserer Hilfsorganisationen auskennt und sich um ihre Belange kümmert“, betonte der Staatssekretär.
Die Sprecherin des Vorstandes des DRK-Landesverbandes, Anette Langner, begrüßte im Namen von ASB, DLRG, DRK, JUH und MHD die Einrichtung einer Ansprechstelle, die sich ausschließlich um die Aufgabenfelder der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz kümmern wird, ausdrücklich. Die Pandemie, das Hochwasser im Ahrtal und die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine habe die Herausforderungen und die Bedeutung der Aufgaben, die durch die Hilfsorganisationen im Bevölkerungsschutz wahrgenommen werden, deutlich gemacht. „Über die Ansprechperson im Innenministerium wird die gute Zusammenarbeit zwischen dem Land und uns als Hilfsorganisationen weiter gestärkt sowie künftig noch enger und effizienter. Gerade im Katastrophenschutz und in der Katastrophenhilfe ist ein direkter und regelmäßiger Austausch äußerst hilfreich“, sagte Anette Langner.
Künftig werde es zweimal im Jahr Dienstbesprechungen geben, in denen sich Vertreterinnen und Vertreter der Hilfsorganisationen mit denen des Ministeriums austauschen werden. „Mir ist ganz wichtig, dass wir im Ministerium frühzeitig informiert werden, falls ein Schuh irgendwo anfängt zu drücken. Deshalb bieten wir an, künftig Ministeriumsmitarbeitende als Gäste zu verbandsinternen Sitzungen oder Tagungen zu schicken, um auch auf diesem Weg den Austausch zu intensivieren“, so Sibbel.
Eine der beiden jährlichen Dienstbesprechungen werde als Tagung mit erweitertem Teilnehmerkreis ausgebaut. Ziel sei ein noch engerer fachlicher Austausch und eine weitere Vernetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Fahrzeugbeschaffung durch das Land. „Auch hier wollen wir prüfen, diese künftig stärker mit den Bedarfen und Bedürfnissen der Hilfsorganisationen abzustimmen“, bekräftigte der Staatssekretär.
Sibbel bekräftigte den Wunsch des Ministeriums, die Hilfsorganisationen künftig auch in die Evaluation der Bevölkerungsschutzstrategie einzubinden. „Von der Einbeziehung der dort vorhandenen Fachkenntnisse und Erfahrungen in die Schutzstrategie können wir alle nur profitieren.“
Mit der Nachschiebeliste zum Haushaltsentwurf der Landesregierung sind insgesamt 15 zusätzliche Stellen für den Bereich des Katastrophenschutzes vorgesehen. „Nach Jahrzehnten des bundesweiten Herunterfahrens der für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz notwendigen Strukturen ist das als faktischer Neustart zu verstehen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir uns besser als bisher auf die Folgen des Klimawandels, die Verbreitung von Pandemien und die Verletzbarkeit unserer kritischen Infrastrukturen einstellen müssen. Seit gut einem Jahr geht es darüber hinaus um den Wiederaufbau der zivilen Verteidigung. In all diesen Bereichen kommt unseren Hilfsorganisationen eine unverzichtbare Rolle zu. Deshalb freue ich mich, dass wir unsere Zusammenarbeit weiter vertiefen und verbessern“, sagte der Staatssekretär.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Tim Radtke / Jana Reuter / Dörte Mattschull | Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport