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Eine letzte Reise auf die schöne Insel Helgoland
Noch einmal die schöne Insel Helgoland im Bereich der Deutschen Bucht der Nordsee besuchen – dies war der große Herzenswunsch unseres Fahrgasts Herrn S. In jungen Jahren sei er das letzte Mal dort gewesen, damals als Tagesausflug im Rahmen seiner Klassenfahrt. Mehr als 40 Jahre ist diese Reise inzwischen schon her. Warum er genau dieses Reiseziel ausgewählt hat, haben wir ihn gefragt. Seine Antwort: Damals sei er nicht dazu gekommen, eines der größten Wahrzeichen der Insel zu besuchen: Die lange Anna, ein 47 Meter hoher Brandungspfeiler im Nordwesten Helgolands.
Nur zwei Tage vor Reiseantritt hat Schleswig-Holstein eine schwere Sturmflut erlebt, welche auch den Fährbetrieb nach Helgoland erheblich eingeschränkt hat. Doch einen Tag vor Abfahrt bekamen wir von der Reederei die Zusage, dass unsere Fahrt doch stattfinden könne. Was für ein Glück! So machten Helmut und ich uns in aller Früh auf den Weg, um unseren Fahrgast und seinen Freund und ehrenamtlichen Sterbebegleiter Herrn B. abzuholen. Wie schon vor ein paar Wochen war auch heute das Filmteam vom NDR wieder dabei, um uns auf dieser besonderen Wunschfahrt zu begleiten.
Im Halbdunkel erreichten wir den Helgolandkai in Büsum, wo wir direkt bis an die „Fair Lady“ heranfahren durften. Unsere kostenlosen Tickets hatten wir dabei, denn wir wurden von der Reederei zu dieser Fahrt eingeladen. Entgegen unseren Befürchtungen hatten wir sehr ruhige See und kaum Wellengang, sodass Zeit für ein Frühstück, einen schönen Becher Kaffee und ein paar Runden Skat war. Auf der Insel angekommen schmiedeten wir nun gemeinsam einen Plan, wohin es als erstes gehen sollte. Die Auswahl fiel unserem Fahrgast nicht besonders schwer, schließlich hat er extra für die „Lange Anna“ diese weite Reise auf sich genommen. Also machten wir uns auf ins Oberland, vorbei an den Steilküsten und den Lummenfelsen, bis wir unser Ziel erreicht hatten. Hier nahm sich Herr S. die Zeit, all die Eindrücke auf sich wirken zu lassen und in sich aufzunehmen.
Frische Seeluft macht ja bekanntermaßen hungrig, deswegen begaben wir uns nach einiger Zeit langsam auf den Weg zurück ins Unterland mit seinem idyllischen Hafenviertel, um uns etwas zu Essen zu suchen. Dabei war es gar nicht so einfach, einen freien Tisch zu finden, schließlich waren wir nicht die einzigen Touristen mit dieser Idee. Schließlich wurden wir aber fündig, sodass wir alle doch noch zu unserem verspäteten Mittagessen kamen. Und selbstverständlich durfte das kühle Bier für unseren Fahrgast nicht fehlen, auf das er sich schon die ganze Fahrt über gefreut hatte.
Mit neuer Kraft spazierten wir langsam in Richtung Hafen zurück. Aber natürlich nicht, ohne zwischendurch einen kurzen Stopp in einem der Duty-Free-Shops einzulegen. Die anschließende Rückfahrt nach Büsum war genau so entspannt wie die Hinfahrt, sodass wir in Ruhe die Erlebnisse und Eindrücke das Tages Revue passieren lassen konnten. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir unseren Zielhafen, und mit einem letzten Blick aufs Meer machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Hause.