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ASB Landesverband erstmals mit Doppelspitze

Viel Lob und Anerkennung vom Landesvorsitzenden für Heribert Röhrig (Mitte), Dank für Verständnis ging an seine Ehefrau Astrid. Fotos: Martin Geist
Bewährte Kräfte im Ehrenamt, neue Wege im Hauptamt: Thomas Elvers, seit acht Jahren Vorstandsvorsitzender im schleswig-holsteinischen Landesverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), bleibt für weitere vier Jahre im Amt. Die Geschäftsführung hingegen wird erstmals von einer Doppelspitze ausgeübt. Offiziell vollzogen wurde dieser Wechsel am 11. Juni bei der alle vier Jahre stattfindenden Landeskonferenz des ASB in Itzehoe.
Fast zehn Jahre hat Heribert Röhrig die operative Arbeit des in Kiel ansässigen ASB Landesverbands geleitet. Jetzt hat er sich im Alter von 66 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Damit verliert der ASB ein echtes Urgestein. 48 Jahre lang war er ehren- und hauptamtlich dabei, überwiegend in seiner ersten Heimat in Nordrhein-Westfalen und dann seit Oktober 2012 in Schleswig-Holstein.
„Ich habe die skandinavische Gelassenheit im Norden zu schätzen gelernt“, sagt Röhrig über diese Zeit, die vom Arbeitspensum her alles andere als entspannt war. Im organisatorischen Bereich wurde der Landesverband seit Röhrigs Amtsantritt deutlich moderner und strukturierter, inhaltlich hat sich das Spektrum erheblich erweitert. „Hervorragende Arbeit“ bescheinigte Landesvorsitzender Thomas Elvers dem nunmehr ausgeschiedenen Geschäftsführer, der selbstverständlich auch als Ruheständler die eine oder andere Aufgabe für „seinen“ ASB übernehmen wird. Besonders hob Elvers hervor, dass die Zahl der Beschäftigten in dieser Zeit von knapp 700 auf mehr als 1100 gewachsen ist. In allen Bereichen habe sich der ASB in der Ära Röhrig „großartig entwickelt“.
Weiter geht es nun mit einem Tandem. Die Geschäftsführung teilen sich Bettina Spechtmeyer-Högel (57) und Axel Schröter (53). Die Diplom-Kauffrau hat zuletzt fünf Jahre den Regionalverband Stormarn-Segeberg geleitet, Diplom-Sozialwissenschaftler Schröter war an der Seite von Heribert Röhrig stellvertretender Landesgeschäftsführer.
In seinem letzten Rechenschaftsbericht konnte Heribert Röhrig bei der Landeskonferenz im „Heptagon“, dem Veranstaltungsraum neben dem vom ASB betriebenen Hospiz St. Klemens in Itzehoe, auf ein dynamisches Wachstum verweisen. Besonders gilt dies für das Engagement in der Kinderbetreuung. Seit 2017 stieg die Zahl der von dem Verband betriebenen Kitas von zwölf auf 17, die Zahl der Plätze hat sich mit 1552 gegenüber 836 sogar fast verdoppelt.
Ebenfalls aufwärts geht es mit dem Mitgliedsbestand. Erstmals unterstützen mehr als 100.000 Frauen und Männer mit ihren Förderbeiträgen die Arbeit des ASB, durch systematisches Fundraising hat außerdem das Spendenaufkommen stark zugenommen.
Angesichts immer neuer Projekte sei solcher Rückhalt dringend nötig, sagte Thomas Elvers, der bei nur einer Gegenstimme und seiner eigenen Enthaltung für weitere vier Jahre als Vorsitzender bestätigt wurde. Auf Unterstützung angewiesen ist der ASB bei Angeboten wie dem Wünschewagen, der schwerstkranken Menschen letzte Wünsche erfüllt. Auch das für gut fünf Millionen Euro errichtete neue Hospiz St. Klemens in Itzehoe-Edendorf ist auf ständige Zuwendungen angewiesen.
Zahlreiche Delegierte überzeugten sich bei einer Führung im Anschluss an die Konferenz, wie segensreich dieses Geld angelegt ist. Axel Schröter, der maßgeblich für das Bauprojekt zuständig war, erläuterte den Gästen in eindrucksvoller Weise, was alles getan wurde (und wird), um die Menschen, die im Hospiz ihr letztes Zuhause haben, liebe- und würdevoll zu begleiten.
Nach Überzeugung des alten und neuen Landesvorsitzenden Elvers beweisen solche Einrichtungen eindrucksvoll, dass der ASB nicht irgendein Unternehmen ist, sondern ein Verein, der das Ziel der Gemeinnützigkeit hochhält. Riesige Gewinne sollen nach seinen Worten auch in Zukunft nicht erwirtschaftet werden, um weiterhin „Gutes für die Gesellschaft“ tun zu können.
Neben Thomas Elvers wurden bei der Landeskonferenz Frank Ziegler und Marion Gaudlitz mit jeweils deutlichen Mehrheiten als stellvertretende Vorsitzende bestätigt. Ebenfalls zum Vorstand gehören Thorsten Meyer, Torsten Gronau Nielsen, Prof. Karl Klotz, Friederike Baden und Julian Wagner sowie Sherin Bonhoff als Landesjugendleiterin.
Vielerlei Herausforderungen stellen sich den Haupt- und Ehrenamtlichen auch in der näheren Zukunft. Als großes Problem stellt sich der wachsende Fachkräftemangel dar, ein echter Kraftakt könnte zudem das Anliegen werden, den ASB stärker in Richtung Klimaneutralität zu bringen.
„Es wird spannend bleiben“, befand Axel Schröter, während sich sein Vorgänger Röhrig mit dankbaren Worten verabschiedete: „Es hat mir immer viel Freude gemacht.“
Verabschiedet hat der ASB-Landesverband bei seiner Konferenz weitere verdiente Ehrenamtliche: Nahmen Roeloffs als langjähriges Mitglied des Landesvorstands, dessen Arbeit Elvers als „schlicht unbezahlbar“ bezeichnete, sowie Martina Kossyk und Wolfgang Heim, die sich ebenso in der Landeskontrollkommission verdient gemacht haben. Die Kommission bilden nun Paul Holtkamp und Carsten Kowalski.
Unterdessen wünschte Heribert Röhrig, dem vom ASB-Bundesvorsitzenden Knut Fleckenstein in einem Video-Grußwort bescheinigt wurde, „Großartiges geleistet“ zu haben, seinem Nachfolge-Duo alles Gute im neuen Amt: „Für mich war es ein Traumjob, und ich glaube, für Sie wird es das auch sein.“